Sauberkeit war in den von August Hermann Francke begründeten Schulanstalten ein wesentliches Thema, das sich nicht auf die Reinlichkeit der Personen und ihrer Kleidung beschränkte. Ab 1717 wurde über Jahre hinweg ein Versorgungssystem aufgebaut, das frisches Quellwasser in die Anstalten leitete.
Das Wasser wurde aus einem in der Nähe befindlichen Teich genutzt, das mittels einer unterirdischen Röhre in den oberen sogenannten Schwarzen Weg geleitet wurde (heute etwa dort, wo sich das Mehrgenerationenhaus befindet). Die Röhre war mit einem Spund verschlossen, zu dem man über einen Holzkasten gelangen konnte. Wurde der Spund entfernt, ergoss sich das Wasser aus dem Auslass in den Schwarzen Weg. Hierbei wurde das natürliche Ost-West Gefälle der Stiftungen genutzt. Die notwendige Voraussetzung für das Gelingen dieser cleveren Straßenreinigung stellte jedoch die Pflasterung des Wegs dar. Derart ausgebaute Wege waren in der Frühen Neuzeit nicht der Standard, boten jedoch neben der leichteren Reinigung den Vorteil, dass sich Matsch und Fäkalien nicht so einfach ansammelten und dann über die Schuhe in die Gebäude getragen wurden. Die Pflasterung und Reinigung der Wege in den Glauchaschen Anstalten dienten somit der Verbesserung der Hygiene und damit der Vermeidung von Krankheiten.